Mitgliedschaft und Unterstützung

Warum sollte man diesen Verein fördern und Mitglied werden?

Wir aus dem Freiberger Land und alle Interessierten des Montanwesens kennen sie – die Freiberger Berg- und Hüttenparade. Durch Publikationen und Aufzüge ist sie auch über die Grenzen Freibergs und Sachsens bekannt geworden. In jedem Jahr zum Bergstadtfest findet seit 1986 in Freiberg die Parade der Berg- und Hüttenleute in ihren historischen Uniformen statt. Dazu werden Gleichgesinnte aus anderen sächsischen Bergbaugebieten eingeladen, so wie es in der aktiven Zeit des Bergbaus üblich war.

Mit dem ersten Aufmarsch feierten die Bürger der Bergstadt Freiberg gemeinsam mit Zehntausenden Gästen das 800-jährige Bestehen ihrer Stadt. Wenn auch der Bergbau und das Hüttenwesen, die die Entwicklung der Stadt stark beeinflussten, in den vergangenen Jahrhunderten Höhen und Tiefen erlebten, hielten sich Traditionen, wie zum Beispiel der Aufzug der Berg- und Hüttenleute zu feierlichen Anlässen, über diese lange Zeit und hatten einen festen Platz im Leben der Bergstadt. In Vorbereitung dieses Jubiläums begann das einstige Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ 1983 mit dem Aufbau einer Berg- und Hüttenparade nach historischem Vorbild. Aus dieser Parade entwickelte sich im Jahr 1990 unser Verein, die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft.

Heute gibt es in Sachsen über 50 Vereine, die sich mit der Pflege des montanistischen Brauchtums beschäftigen. Das Besondere an unserem Verein ist, dass in ihm noch heute Berg- und Hüttenleute und ehemalige Beschäftigte des Berg- und Hüttenwesens vereint sind, und dass wir damit nicht schlechthin Traditionspflege betreiben, sondern in besonderem Maße unsere Berufstradition pflegen.

Eine Aufgabe sehen wir Knappschaftsmitglieder auch darin, das Umfeld der historischen Parade zu erforschen und interessierten Bürgern bekannt zu machen, so z. B. durch Aufmärsche in anderen Bergstädten Deutschlands, durch Artikelserien, durch die Herausgabe von Büchern, durch Vorträge und vor allem durch Präsentationen der einzelnen Berufsgruppen zu Veranstaltungen. So sind schon vier Bände der Befahrungen erschienen – Bücher zur berg- und hüttenmännischen Traditionspflege.

Die Gruppen Bergbau- und Hüttengeschichte, die innerhalb unseres Vereins arbeiten, sehen ihre Aufgaben in der Erhaltung der Zeugen des Berg- und Hüttenwesens. So werden u. a. von ihnen das Schaubergwerk „Radstube in Oberschöna“ und das Zylindergebläse Muldenhütten betreut. Der Chor unserer Knappschaft fühlt sich dem berg- und hüttenmännischen Liedgut verpflichtet, und durch viele Auftritte werden die oft alte Lieder bekannt gemacht. Durch Forschungen in Museen und Archiven konnten schon mehrere Liederhefte gedruckt werden. Unser Clubrat baute die Knappenstube im Gebäude der SAXONIA-FREIBERG-STIFTUNG aus. In diesem Raum finden Veranstaltungen unseres Vereines statt, so der berg- und hüttenmännische Stammtisch, bei dem zu einem zünftigen Bier Vorträge zur Geschichte zu hören sind. Die Fachgruppe Frauen erforscht die Bekleidung unserer Vorfahren, stellte nach alten Vorlagen Kleider her und tritt gemeinsam mit ihren Männern und Kindern bei Festen als Familien des Berg- und Hüttenwesens auf. Damit auch in späteren Jahren noch der Aufmarsch unserer Parade möglich ist, wurde zur Förderung des Nachwuchses eine Kindergruppe gebildet. Die Gruppen „Uniformkammer“ und „Chronik“ sorgen dafür, dass unsere Uniformen immer ordentlich und sauber sind bzw. dass das Geschehen in der Knappschaft für die Nachwelt festgehalten wird. Wenn ein Vereinsmitglied zur Letzten Schicht gerufen wird, ist es für uns selbstverständlich, ihn auf diesem Weg mit einer Ehrenwache zu begleiten.

Durch das freundschaftliche Miteinander ist es schon zu einer Tradition geworden, dass Vereinmitglieder gemeinsam auf große Reise gehen. So waren schon die USA und Canada, Brasilien, England, Norwegen und Österreich Ziel unserer Urlaubsausfahrten. Obwohl sämtlich Kosten dieser Reisen von den Mitgliedern selbst getragen werden, ist der Zuspruch seit Jahren ungebrochen. Zu diesen Reisen sehen wir auch eine Möglichkeit, für unsere Region und für unsere Heimatstadt Freiberg zu werben und somit unsere heimliche Berghauptstadt bekannt zu machen, vor allem dann, wenn es uns gelingt in unseren berg- und hüttenmännischen Uniformen Aufmerksamkeit in der Ferne zu erlangen.

Die meisten Veranstaltungen werden durch die Mitglieder im Ehrenamt durchgeführt, und so ist es für uns selbstverständlich, ohne Aufwandsentschädigung in Freiberg aufzutreten. Dies gilt auch, wenn Sponsoren oder Förderer unsere Vereinsmitglieder in historischen Uniformen zur Umrahmung von Festen und Feierlichkeiten einladen.

Das Bergmusikkops SAXONIA e.V. und unsere Knappschaft verbindet schon seit dem ersten Aufmarsch eine gute Zusammenarbeit. Mit dem Aufbau der Russisch-Hörner-Gruppe wurde eine Musiktradition wieder ins Leben gerufen, die über viele Jahre die berg- und hüttenmännische Musik in Freiberg beeinflusste.

Der Verein hat zurzeit über 400 Mitglieder. Mit der Arbeit in den einzelnen Gruppen und den Aufmärschen sorgen wir selbst dafür, dass unser abwechslungsreiches Vereinsleben von allen Mitgliedern angenommen wird. Höhepunkte und offen für alle Mitglieder sind das jährliche Berghauptquartal, bei dem Rechenschaft gelegt wird, die Veranstaltungen rund um die Mettenschicht in der Vorweihnachtszeit, die Kämpfe um den Bergmeisterpokal und die gemeinsam mit Freunden gestalteten Veranstaltungen wie das Seiffener „Glück Auf“. Besondere Höhepunkte im Leben der Stadt Freiberg sind unsere Aufmärsche zum Bergstadtfest und zur Mettenschicht, der Freiberger Zapfenstreich im Schlosshof und die Freiberger Weihnacht in der Nikolaikirche.

Unser Knappschaftsecho, die Zeitschrift des Vereins, unterrichtet die Mitglieder und Sponsoren jederzeit über die Arbeit im Verein. Die Zeitschrift hat die Vereinsarbeit verbessert, erhalten doch dadurch auch die Mitglieder Verbindung zum Verein, die außerhalb von Freiberg wohnen und nicht immer an allen Veranstaltungen teilnehmen können.

Finanziert wird unsere umfangreiche Vereinsarbeit durch die Beiträge der Mitglieder, Unterstützungen der SAXONIA-FREIBERG-STIFTUNG, Beträge von Sponsoren und fördernden Mitgliedern. Ein großer Teil dieser Finanzen wird genutzt, um die wertvollen Uniformen zu pflegen und verschlissene Teile zu ersetzen.

Wir sehen uns als einen Verein, der sich der Erforschung der Montangeschichte des Freiberger Landes, der Publikation der Ergebnisse und der Traditionspflege des Freiberger Berg- und Hüttenwesens verbunden fühlt.

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